Wie sich die Vernetzung zwischen Mitarbeitern und Führungskräften verändert und wie du diese Veränderungen als Führungskraft mitgestalten kannst.
Digitalisierung wird unser Arbeitsleben radikal verändern.
Es war in den letzten Monaten und Wochen vor allem rund um die CeBIT vom Megatrend „Digitalisierung der Arbeit“ die Rede. Stichwort Arbeit 4.0. Vernetzung, Corporate Learning.
Es heißt: „Wer als Unternehmer, Wissensträger und Mitarbeiter diesen Trend verpennt, wird das Nachsehen haben. Und wer nicht früh genug Neues ausprobiert und aktiv an der veränderten Arbeitswelt mitwirkt – der wird es in nur wenigen Jahren sehr schwer haben.
Das gilt auch für dich und mich als Führungskraft.
Arbeiten und Lernen im Job wachsen zukünftig stärker zusammen.
Ich weiß, das hört sich vielsagend und wenig konkret an.
Daher verrate ich dir hier meine 5 ganz persönlichen Vernetzungserfahrungen als Führungskraft.
Vernetzte Führung und Gestaltung von digitaler Zusammenarbeit werden immer stärker die Aufgaben einer Führungskraft werden.
Warum sagt mir keiner, in welche Richtung sich die neue Arbeitswelt entwickeln wird und was ich als Führungskraft dann können muss?
Ganz einfach.
Weil die wenigsten sich überhaupt eine Vorstellung davon machen können.
Die Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) erwartet für das Jahr 2020 einen Anstieg der Wissensarbeit von 65% auf 85%. D.h. viele bestehende produktionsintensive Berufe werden nicht mehr benötigt. Stattdessen entwickeln sich neue Wissens- und Serviceberufe, wie der Social Media Manager oder der Feelgood-Manager.
Viele skalierbare Arbeitsprozesse werden also immer stärker von Maschinen übernommen und machen die menschliche Arbeitsleistung überflüssig.
Das ist wichtig!
Als Führungskraft muss ich mich am Puls der Zeit aufhalten. Ich muss versuchen, die Veränderung zu begreifen, zumindest mein Mind-Set darauf ausrichten.
Denn unklar bleibt dabei meist, wie Veränderungen in den unterschiedlichen Branchen und Unternehmen aussehen werden. Die Zukunft anpacken, obwohl es kaum praktisch erprobte Konzepte, Blaupausen gibt. Darum geht es.
Leider erlebe ich derzeit, dass viele gute und erfahrene Führungskräfte, Macher und Unternehmensführer mit der neuen Herausforderung nicht gerade auf “Du & Du” stehen. Das ist schade und die falsche Einstellung.
Wenn man genauer hinschaut, gibt es schon einige Unternehmen, die neue Wege gehen. Augenhöhewege gibt tolle praktische Beispiele, Anregungen und Impulse.
Meine 5 persönlichen Vernetzungserfahrungen:
Es gibt einige spannende Ansätze, die K-H-Pape kürzlich in einem Blogbeitrag zu „Lernen in Netzwerken“ beschrieben hat und die sich auf zukünftige Zusammenarbeit im Job übertragen lassen.
Manche Ansätze erlebe ich jetzt schon, andere zeigen sich noch nicht so deutlich. Gerne teile hier ein paar persönliche Erfahrungen als Führungskraft, die ich seit knapp einem Jahr mache, weil sich die Veränderungen einfach eingeschlichen haben.
Und ich gehe sie mit.
Hie sind sie:
Flipped Meeting
Haydecker stellte die Möglichkeit vor, virtuelle Teammeetings nicht genauso abzuhalten, wie es häufig formal der Fall ist. Er beschreibt die Idee vom “Flipped Meeting”, einem abgewandelten Ansatz des Konzepts vom “Flipped Claasroom”, welches in Universitäten Einzug hält und immer populärer wird. Dahinter steht der Grundgedanke, Lernende vor dem eigentlichen Treffen mit den nötigen Informationen, Theorien zu versorgen. Sie nutzen dann die Zeit, sich bis zum Treffen mit dem Inhalt auseinander zu setzen. Das hat den Vorteil, dass sie vorbereitet in das Live-Treffen gehen. Der Fokus in diesem Treffen liegt dann auf der Diskussion rund um den Lernstoff, auf der Auseinandersetzung und Transfer.
Ich praktiziere diesen Ansatz tatsächlich auch mit meinem virtuellen Team. Es ist bereichernd. Probiere es einfach mal aus, das lohnt sich, wenn alle Beteiligte es ernst meinen und mitgestalten wollen!
Feedback-Loops via Social Media
Mitarbeiter suchen über viele elektronische Kanäle Kontakt zu mir. Sie wollen nicht auf ein Feedback bis zum nächsten Telefonmeeting oder bis zur Beantwortung einer Mail warten.
Mir passiert in letzter Zeit Folgendes: Mitarbeiter simsen mich häufiger via SMS, WhatsApp oder Snapchat an. Passiert dir das auch?
Smartphones sind für viele Menschen extrem wichtig. In unserer Nähe befindet sich kein zweiter Gegenstand, den wir so viel Nähe in unserer Privatsphäre einräumen, wie wir das beim Smartphone machen.
Das Smartphone ist unsere Aorta zur Welt. Das wissen auch Mitarbeiter.
Meine Mitarbeiter simsen mir eher eine Erfolgsstory via WhatApp oder SMS, als mir eine E-Mail zu schicken. Denn sie wissen, ich werde immer zucken, wenn eine Push-Nachricht auf mein Smartphone reinkommt. Oder zumindest reagiere ich schneller. Bevor ich eine E-Mail im Intranet öffne, scanne ich diese erstmal und stufe via Betreffzeile die Dringlichkeit ein.
Da haben mich meine eigenen Leute durchschaut. Ich antworte bei dieser Art der Kontaktaufnahme unbewusst schneller sowie persönlicher als bei E-Mails. Vielleicht reagierst du ja ähnlich?
Fachliche Vernetzung außerhalb des Unternehmens wird immer wichtiger
Menschen, die Austausch zu Gleichgesinnten suchen, finden es im Netz in Foren, in bestimmten Social-Media-Gruppen. Häufig findet der Austausch dort eher asynchron via Mailnachricht statt. Und ein andere antwortet darauf. Ich bin neulich über ein Tool gestoßen, das sich Blab beta nennt. Jemand nutzt die Gelegenheit, sein Netz zu mobilisieren und lädt für eine kurze Sequenz zu einem Live-Chat oder einem Live-Meeting ein. Das war wirklich spannend und unerwartet. Vernetzung zu Gleichgesinnten innerhalb und außerhalb des Unternehmens, Austausch, Lernen, Verankerung und Transformation in den Arbeitsprozess passiert ohne, dass du es als Führungskraft direkt mitbekommst.
Trello – Das Tool für eine einfache Zusammenarbeit und bessere Kommunikation für virtuelle Teams
Es schleicht sich einfach so in die Organisationen, in bestehende Arbeitsprozesse ein. Ungefragt. Das Bedürfnis nach vernetzter und effizienter Zusammenarbeit und das Verlangen danach, immer auf den aktuellen Informationsstand zu sein, sind bei virtuellen Teams sehr groß.
Aktuell zieht das Tool Trello in vielen Teams ein. Es ist ein webbasiertes und sehr intuitives Tool, das Zusammenarbeit dokumentiert, visualisiert und die Teammitglieder im Kommunikationsprozess einfach auf den Laufenden hält.
Ich nutze Trello beruflich in der Zusammenarbeit mit meinem virtuellen Team. Und erstmalig seit ein paar Wochen in der abteilungsübergreifenden Projektarbeit. Trello schafft größere Transparenz in den Projekten, Arbeitsprozessen und Priorisierungen.
Wenn du mehr darüber wissen möchtest, empfehle ich die Website von Claudia Kauscheder, eine echte Spezialistin für Home-Office und Trello.
Raus aus der Engstirnigkeit
Nimm am BarCamp teil und lass dich inspirieren zu einem Thema, das dich wirklich interessiert. Versuche mal „outside the box“ zu denken und dich von Denkansätzen anderer Teilnehmer inspirieren zu lassen. Ich besuche regelmäßig BarCamps zu unterschiedlichen Themen und das ist eine echte Bereicherung – weil jeder ein aktiver Teil des Formats sein kann. Es gibt z.B. BarCamps, die sich mit der Zukunft der Arbeitswelt oder auch mit Unternehmenskulturen o.ä. beschäftigen. Hier findest du eine Übersicht von anstehenden BarCamp-Terminen.
Und was sind Deine Vernetzungserfahrungen? Teile sie hier gerne mit!
Dieser Artikel ist Teil der sehr empfehlenswerten Blogparade „Fortschritt in Beziehung“ von MANUFAKTUR für Wachstum. Schau´mal vorbei!
Herzliche Grüße, Stefanie Meise
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