So kommst du überflüssigen Texten in E-Learning-Kursen auf die Schliche

Gute E-Learning-Texte sind das Salz in der Suppe. Doch schnell ist die Suppe auch ordentlich versalzen und keiner will sie mehr haben. Etwas Ähnliches erleben wir gerade bei der digitalen Weiterbildung. Viel Geld und Herzblut werden in E-Learning-Projekte investiert, doch die Ergebnisse schmecken vielen Mitarbeitern noch nicht wirklich.

Im Schnitt nutzen weniger als 20% der Mitarbeiter vorhandene E-Learnings im Unternehmen. Und das nicht nur, weil sie schon alles wissen.

 

Problem: E-Learnings sind langweilig!

E-Learnings wirken immer noch unattraktiv auf Mitarbeiter. Auch das hat die Studie herausgefunden und ist ein echtes Problem!

Ein Grund dafür ist, dass die Zielgruppe in E-Learnings schlecht angesprochen wird. Es werden immer noch zu häufig allgemeingültige und langweilige Texte produziert, die an den Kernzielgruppen komplett vorbei gehen. Dabei wissen wir alle: Das geschriebene Wort spielt für einen E-Learning-Kurs eine große Rolle. Einerseits hat die Schriftsprache die Aufgabe, die Lerninhalte zu vermitteln und andererseits können Worte eine grundsätzlich positive Lernatmosphäre im digitalen Kurs schaffen. Daher ist es wichtig, dass der digitalen Kommunikation eine wichtigere Rolle von Lerndesignern, Personalentwicklern und E-Learning-Produzenten zugesprochen wird!

Von der Bedarfsanalyse der Lerninhalte, der Zielgruppendefinition, über die Storyboard-Entwicklung bis hin zur eigentlichen Kursentwicklung ist das geschriebene Wort ein wichtiger Bestandteil in der Informationsvermittlung.

In diesem Artikel geht es jetzt darum, wie wir mit Worten sparsamer umgehen können, damit der Lerner mit unserem Text nicht zu sehr verwirrt und entnervt wird.

 

Die Lösung: Besseres Copywriting und Contenterstellung

Mit guten Texten. Denn Worte wirken.

Ein E-Learning-Text hat im Kern drei zentrale Aufgaben:

  1. Informieren
  2. Durch die einzelnen Kapitel führen
  3. Motivieren

Wie der E-Learning-Inhalt im Text vermittelt wird, entscheidet mit darüber, wie schnell wir als Kursteilnehmer Inhalte begreifen. Die Textform entscheidet auch darüber, ob wir demotiviert werden und uns den Inhalten verschließen und nichts lernen.

Für gute E-Learning-Texte gibt es einen Schlüssel.

Zum einen greift hier die 3E-Formel: einfach, eindeutig und entspannt kommunizieren

Zum anderen geht es vor allem um klare und leicht verständliche Textformulierungen.

E-Learning-Texte einfach und verständlich zu formulieren, darum geht es jetzt in den folgenden 5 Tipps:

 

Vermeide Wiederholungen

Eigentlich sollte dieser Punkt klar sein. Doch manchmal macht es gerade in einer Zusammenfassung am Ende eines Kurs-Kapitels, einer Lektion Sinn, das Wesentliche nochmals auf den Punkt zu bringen. Wenn du das tust, dann achte bitte darauf, dass sich das Wording, die Sätze nicht 1:1 wiederholen. Fasse die Kernaussagen in anderen Worten zusammen, natürlich mit den wichtigsten Keywords. Zum Thema „Wiederholung“ gibt es noch eine praktische Anmerkung: Manche Sätze wirken besser, wenn sie direkt formuliert werden. Ein Beispiel: „Es handelt sich um eine allmorgentliche Routine, die an jedem Morgen immer wiederholt wird, wenn der Wecker um 6:00 klingelt“. Viel klarer und inhaltlich verständlicher ist folgender Satz: „Es passiert jeden Morgen, wenn der Wecker um 6:00 Uhr klingelt.“

 

Verkürzte Sätze

Wo im Text können Sätze kürzer und genauer formuliert werden? Das ist eine sehr zentrale Frage, die du immer wieder stellen solltest. Gerade Relativsätze sind in Texten jeder Art häufig zu finden und lassen sich wunderbar kürzen. Das Beispiel: „Das Iphone, das 2008 auf den Markt kam, markiert den Beginn einer neuen Epoche.“ könnte zusammengefasst werden zu: „Das 2008 erfundene Iphone markiert den Beginn einer neuen digitalen Epoche. Und so reduzieren sich (auf die Schnelle) ein paar überflüssige Worte.

 

Vermeide Füllwörter

Füllwörter sind sehr beliebt und werden überall genutzt. „Aufgrund der Tatsache, dass …“, „im Grunde“ oder „im Falle, dass …“ sind Füllwörter, die keinen Inhalt transportieren und im Text viel Platz wegnehmen. Diese Füllwörter wirken in der mündlichen Sprache eher gebildeter und klingen etwas „gehobener“. Inhaltlich sind sie eine Luftblase und haben für den Empfänger keinen Mehrwert. Die gestelzt aufgesetzte Formulierung „In der Tat ist festzustellen, dass E-Learning-Kurse heute beliebter sind denn je.“ lässt sich deutlich verbessern, indem der Satz keine Füllwörter enthält: „E-Learning-Kurse sind heute beliebter denn je.“

 

Vermeide Weichmacher

Weichmacher werden ähnlich häufig genutzt wie Füllwörter und schwächen eher einen Text. Weichmacher sind z. B. „könnte und sollte“, „sehr“ oder „wirklich“. Wenn deine Botschaft klar und präzise herüber kommen soll, dann entferne die Füllwörter aus deinem Text! Gerade dem kleinen Wort „dass“ wird viel Aufmerksamkeit beschenkt und es kann oft weggelassen werden. Beispiel:  „Die Kursteilnehmer beschlossen, dass sie zum nächsten Kapitel übergehen wollen.“ Einfacher: „Die Kursteilnehmer beschlossen, zum nächsten Kapitel überzugehen.“

 

Satzteile in Wörtern zusammenfassen

Oft lassen sich Formulierungen oder mehrere Wörter zusammenfassen. Ein Beispiel: „Tobias versäumte es, seiner Verantwortung nachzukommen, und ließ entgegen den Anweisungen sein Online-Kurs unbearbeitet“. Besser: „Tobis lies entgegen den Anweisungen seinen Online-Kurs unbearbeitet.“ Der Ausdruck „unverantwortlicher Weise“ lässt sich sogar noch zusätzlich streichen, ohne wichtige Inhalte wegzulassen.

 

Fazit

Wenn du das nächste Mal einen E-Learning-Text schreibst, fokussiere dich auf deine Zielgruppe. Für wen ist der Text genau gedacht? Und dann berücksichtige bei der Textformulierung die 5 Tipps! So erreichen die Infos deine Zielgruppe viel leichter und motivieren zum Lernen.

 


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