Kennst du deine Persona? Wie du mit dieser professionellen Methode deine Zielgruppe viel systematischer und umfassender verstehst!

Ohne fundierte Zielgruppenanalyse kein erfolgreiches E-Learning!

Hast du schon mal etwas von der Entwicklung einer Persona gehört? Oder erstellst du eine Zielgruppenanalyse noch nach traditioneller Art und Weise? Sicherlich hast du als Personalentwickler, Learning-Professional und E-Learning-Designer viel Erfahrung in der Analyse und Konzeption von neuen Lernformaten. Und ja, mit deiner Zielgruppe und den vielen Abteilungen bist du im ständigen Austausch. Also wer, wenn nicht du, weißt wie welche Mitarbeiter Schulungsbedarf haben, wo Potenzial schlummert und welche Skills sie in Zukunft noch ergänzend lernen sollten?

Doch die Methoden fundierter und abteilungsübergreifender Zielgruppenanalyse ändern sich und werden insbesondere im digitalen Umfeld entscheidend!

Wie wird dein E-Learning attraktiver? Wie schaffst du es, dass das E-Learning mehr Menschen begeistert und mehr Anwender bis zum Schluss Lust haben auf einer digitalen Plattform zu lernen? Diese Fragen kannst du nicht mehr nur alleine lösen, sondern brauchst eine clevere Strategie, die Technik, ein attraktives zielgruppenspezifisches Design, gute Texte und eine empathische Gesamtkommunikation.

Wie kannst du also erfolgreich eine Zielgruppenanalyse im umfassenderen Stil angehen?

 

Was ist eine Persona?

Die Personalentwicklung kennt die Bedeutung um das Wissen von Zielgruppen für ein traditionelles Lernangebot. Doch dieses Wissen um Zielgruppen muss in Zukunft noch viel umfassender – breiter und auch tiefer – gedacht werden.

Hier lohnt sich ein Blick in Richtung Online-Marketing. Und einiges können wir uns für das digitale Lernen, das situative, individuelle, bedarfsorientierte Lernern abkupfern!

Denn das Online-Marketing gibt uns wichtige Hinweise, wie wir moderne Schulungsangebote attraktiv gestalten und kommunizieren können.

Die Lösung muss um die Bedürfnisse der Kunden gestrickt werden und sollte wenn möglich einfach sein und dem Kunden wirklich Mehrwert bieten.

Hört sich kompliziert an?

Ist aber ganz einfach! Wenn wir interessiert daran sind, mehr über Menschen zu erfahren, wie sie ticken und was sie in Zukunft für Skills brauchen.

Das Online Marketing arbeitet schon lange mit einer anderen Art der Zielgruppenermittlung und das sehr erfolgreich. Bei den Profis haben sich zwei Methoden der Zielgruppendefinition durchgesetzt: Der Avatar und die Entwicklung einer Persona. Wir konzentrieren uns auf die Persona, da sie in der Contententwicklung für digitales Lernen am meisten verwendet wird.

 

Zielgruppenanalyse: Wie kannst du eine Persona entwickeln?

Eine Persona ist eine frei erfundene Person. Sie beruht in erster Linie auf eigener Recherche, internen und externen Befragungen und echten Daten. Nämlich im Idealfall die echten Daten deiner Interessenten und Kunden. Zum Beispiel das Alter, das Bundesland, der Beruf etc.

Die objektiven Eckdaten geben bereits eine gute Basis, um sich eine fiktive Person (Persona) lebendig vorzustellen. Spannend wird es, wenn wir uns vorstellen, wie sie so lebt und wie sie sich persönlich verhält. Deshalb weiten wir bei der Entwicklung einer Persona den Blickwinkel: Welche Probleme hat der Mensch? Wonach sehnt er sich? Welche Wünsche, Bedürfnisse und Ziele hat er und wofür steht diese Person bzw. was findet sie gar nicht gut?

Das Bild, welches wir uns von der Persona machen, ist viel genauer und tiefgründiger als eine traditionelle Zielgruppenanalyse für eine kleine Schulungsreihe. Wir tauchen hier in die persönliche Welt des Mitarbeiters/Lerners ein.

 

Persona – Zielgruppe besser analysieren und verstehen

Wenn du eine Persona selber entwickeln möchtest, dann ist es hilfreich die nachfolgenden sechs Bestandteile zu berücksichtigen. Das hat sich einfach bewährt.

  1. Background-Check – Gibt deiner Persona einen Namen. Wie würdest du sie nennen? Wie alt ist sie und wie sieht sie aus? Eher konservativ oder modern, jung geblieben oder kränkelnd? Wie wohnt sie? Zur Miete, in einem kleinen Häuschen, in der Stadt oder eher außerhalb? Lebt sie dort alleine, ist verheiratet und hat Familie? Was macht sie beruflich? Diese grundlegenden Fragen helfen dir, dich leichter in die Persona einzufühlen und zu verstehen, welche Bedürfnisse, Ziele, Ängste und Wünsche sie hat.
  2. Warum – Was ist der Grund, warum dein Mitarbeiter lernt? Treibt ihn etwas an? Warum hat sich dein Mitarbeiter entschieden, sich auf die Suche nach einer Weiterbildung, einer Lösung zu machen? Oder soll er sich weiterbilden? Und wie würdest du ihn jetzt motivieren? Was hätte er von der Weiterbildung?
  3. Vorteile – Welche Vorteile erwartet dein Mitarbeiter/Lerner für sich persönlich und für seine berufliche Tätigkeit. Welche Pluspunkte sind ihm wichtig? Mit welchen Vorteilen, Lösungsansätzen kommt er für sich irgendwie weiter?
  4. Einwände – Was hält deinen Mitarbeiter/Lerner davon ab, an der Weiterbildung teilzunehmen? Was können andere externe Angebote mehr leisten? Gibt es irgendwelche Vorurteile? Vielleicht ist eine Präsenzveranstaltung lästig oder E-Learning für diese Person noch schwierig, weil sie nicht IT-affin ist?
  5. Learner Journey – Wie sieht Lernreise deines Mitarbeiters/Lerners aus? Wie vergleicht er Optionen? Welche Kollegen, Referenzbeispiele zieht er zu Rat? Welche Medien nutzt er bevorzugt? Im Online-Marketing wird genau die Customer-Journey angesehen: Wo sucht der Mensch nach einer Reise, bei Facebook oder auf der Website des Veranstalters oder auf der Website eines lokalen Reisebüros? Was ist für ihn wichtig? Preis, Dauer, Umgebung, Kundenbewertungen, Gütesiegel etc. Bevor der Kunde einen direkten Kontakt aufnimmt, gab es vielleicht schon Mailkontakte, Webseitenbesuche usw. Das alles gehört mit zur durchdachten Kommunikationsstrategie im Kundenprozess (Lernprozess).
  6. Eigenschaften – Welche speziellen Features der Lösung sind dem Mitarbeiter/Lerner wichtig? Zum Beispiel mobilfähig oder interaktives Live-Treffen. Welche Lernangebote bieten diese bzw. alternative Lösungen?

Wenn du jetzt alle Informationen zusammen getragen hast, dann suchst du dir im nächsten Schritt ein Foto von einem Menschen aus, das all diese Antworten verkörpert und gibt dem Bild noch einen passenden Vornamen. (Ein Beispiel findest du hier)

 

Wofür ist eine Persona noch wichtig?

Die Informationen, die du aus dem Profil einer fundierten Persona analysieren kannst, sind wirklich Gold wert. Mit diesen Informationen kannst du deine Dienstleistung, dein Produkt viel genauer auf die Zielgruppe abstimmen. Und diese Erkenntnisse fließen bereits in die Gesamtstrategie, in die Produktentwicklung, in die Kommunikation, in das Design mit ein.

Im Grunde kannst du dich entlang der Wertschöpfungskette immer wieder hinterfragen.

  • Design – Entspricht das ausgesuchte Design der Persona? Ist es für diese Persona attraktiv genug?
  • Kommunikation – Ist die Kommunikation, die Kampagne wirklich auf die Persona ausgerichtet, so dass eine gute Interaktion möglich ist?
  • Copywriting – Sprechen die Ausschreibungs- und Katalogtexte die Persona wirklich in ihrem Bedürfnis an? Oder sind sie eher allgemein gehalten?
  • Produkt – Gefällt der Persona das E-Learning, das Blended-Learning-Konzept oder auch das Präsenzseminar? Sind die Bedürfnisse und Wünsche hier wirklich der Persona zugeschnitten oder dem Unternehmen?
  • Strategie – In welche Richtung entwickelt sich die Persona? Wo sieht sie sich in 2-3 Jahren?

 

Fazit:

Eine Persona bietet wirklich tiefe Einblicke in eine Zielgruppe. Sie erleichtert eine passgenaue Produktentwicklung und eine messerscharfe Kommunikation. Das spüren die Menschen. Deshalb wird im Online-Marketing wirklich sehr viel Sorgfalt auf die Zielgruppenanalyse gelegt. Denn alle anderen Prozessbeteiligten bekommen durch die Ergebnisse wichtigen Input. Und dadurch können sie ein sehr kundenorientiertes Produkt entwickeln. Und genau das lässt sich in vielen Teilen auf die digitale und analoge Weiterbildung übertragen.


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