Vielen Menschen, die das 40zigste Lebensjahr überschritten haben. fällt ein Jobwechsel schwer.
Manchmal ist es aber genau der richtige Schritt. Die nachfolgenden Ratschläge sollen dir bei deiner beruflichen Neuorientierung helfen. Ich weiß, wovon ich spreche: mit Mitte 40 klappte mein Kartenhaus zusammen.

Manchmal kommt eben alles zusammen.

Und vielleicht geht es dir ähnlich?

Im Job läuft es lange gut, bis es irgendwie unrund läuft. Am Anfang ist die Situation noch undeutlich. Doch obwohl wir es vielleicht selbst spüren und unzufrieden sind, bleibt die Situation unausgesprochen. Den wesentlichen und konsequenten Schritt vermeiden wir.

Die Kündigung.

Der Schlussstrich.

Der Neustart.

 

Neustart mit 40Plus

Ein Neustart mit 40Plus ist gerade in der mittleren Lebenshälfte immer mit Ängsten und Zweifeln verbunden. Es nicht immer einfach zu unterscheiden ist, ob es nur ein vorübergehendes Gefühl ist, den Job zu wechseln oder ob es sich um ein wahres Signal für den Neustart handelt. Ein Jobwechsel daher sollte gut überlegt sein, bevor die Kündigung ausgesprochen wird. Manchmal ist es auch nur ein Schritt zu kündigen, damit ein Neustart überhaupt möglich sein wird.

Mir ging es auch so.

Mit 40Plus habe ich gespürt, dass meine Zeit in dem Unternehmen, für das ich seit fast 10 Jahren gearbeitet habe, abläuft. Und dann gab es noch einen zwischenmenschlichen Vorfall auf oberster Vorgesetztenebene, welcher mir persönlich sehr zugesetzt hat.

Das war eine extrem schwierige Zeit für mich.

Von Natur aus bin ich eine „Zukunftsdenkerin“ und „Umsetzerin“. Ich bin zukunftsorientiert. Doch in meinem letzten Jahr habe ich mich gefühlt, wie jemand, der nur noch Prügel einsteckt und es wurde immer schwerer, neue Zukunftsprojekte zu erarbeiten und anzustoßen. Ganz zu schweigen von einer sorgfältigen Erarbeitung einer persönlichen Strategie für meinen beruflichen Neustart.

Aber irgendwann musste auch ich aus den Puschen kommen. Und es hat geklappt.

 

5 Tipps für deinen Weg in die Neuorientierung im Job

Bei deinem Weg in Richtung Neuorientierung im Job helfen dir folgende 5 Tipps:

 

  1. Unlust frühzeitig wahrnehmen

Manchmal macht sich gerade das „Nicht mehr wollen“ im Job unterschwellig viel häufiger in der Magenkuhle bemerkbar. Ohne dass wir dabei wissen, worum es wirklich geht – nämlich um die Unzufriedenheit im Job. Achte auf diese Signale! Je eher wir dieses Bauchgefühl, die Unzufriedenheit wahrnehmen, umso klarer können wir die Entscheidung treffen und nach Alternativen Ausschau halten. Du hast dadurch die Möglichkeit, in Ruhe den Neustart vorzubereiten und Pläne zu schmieden, während sich der Leidensdruck noch in Grenzen hält und dich emotional noch nicht blockiert.

  1. Was ist dir wirklich wichtig?

Was steckt in dir und begeistert dich schon lange? Hast du Talente, die in dir schlummern? Vielleicht bist du gerade in einem Job, der dir nur wenig Spielräume gibt und du deine Talente nie richtig ausspielen kannst. Du bist kreativ, steckst aber in klar definierten Aufgaben eines Sachbearbeiters fest. Finde heraus, was dir wirklich wichtig ist. Was wäre dein Traum-Job? Welche Tätigkeiten und Aufgaben würde dieser beinhalten?

 

  1. Vision erstellen

Am Anfang steht eine eher schwammige Idee. Wenn du dich beruflich neu aufstellen möchtest, braucht es mehr Klarheit. Auch für uns, mit 40Plus. Irgendwie muss Licht ins Dunkeln kommen. Manche arbeiten mit verschiedenen Tools und Brainstorming-Techniken und erstellen ein persönliches Vision-Board, welches die Ideen, Wünsche und Sehnsüchte beinhaltet, die für die eigene Zukunft wichtig erscheinen. Eine Vision zu skizzieren, ist das eine. Doch es braucht auch Klarheit. Worum geht es dir wirklich? as ist wichtig? Und was ist dein Herzens-Ziel? Aus Ideen werden Pläne. Die Antworten werden dann zu Wegweisern für deinen Zukunftsplan und deinen Neustart. Danach kann es an deine Umsetzung gehen.

 

  1. Wie willst du arbeiten?

Wie stellst du dir deine neue Arbeit und das zukünftige Arbeitsumfeld vor? Was ist dir im Job wichtig? Worauf würdest du dich auch neu einlassen?  Diese Antworten schaffen Klarheit und einen guten Ausgangspunkt für alle weiteren Schritte. Gerade Menschen, die sich verwirklichen möchten, denken über unterschiedlichsten Arbeitsformen nach und versuchen ihre Talente in unterschiedlichsten Jobs in einem Portfolio unter zu bringen. Für manche gibt es überhaupt keine Alternative zur Vollzeitstelle. Andere wiederum können sich eine Teilzeitbeschäftigung kombiniert mit projektbezogener Arbeit als Freelancer gut vorstellen. Es gibt auch hier einige spannende Möglichkeiten. Tauche einfach einmal in die Optionen ein und finde heraus, was zu dir passt.

 

  1. Trau dich!

Gerade Menschen mit 40Pus haben schon einiges an Erfahrungswissen auf den Buckel. Und interessanter Weise bedeutet das nicht gleich, dass sie mit viel Mut, Klarheit und Power nach Alternativen suchen und einen Neustart wagen. Gerade Menschen mit 40Plus agieren vorsichtiger, teilweise abwartend und risikoarm.  Doch wenn du klar hast, für was dein Herz schlägt, welche Vision in dir steckt und welche Richtung du einschlagen möchtest, dann lass dich nicht aufhalten! Trau dich! Mir ist klar, dass sich das sehr leicht sagt. Aber am Ende des Tages kommt es darauf an, dass du in den Spiegel schauen kannst und weißt, dass du es versucht hast.

 

 

Daher weht der Wind

Menschen, die sich im Alter von 40Plus befinden, kennen noch die analoge Welt und sind Teil der digitalen Welt. Die Digitalisierung hat die Arbeitswelt unglaublich stark in kurzer Zeit verändert und extrem viele Jobanforderungen auf den Kopf gestellt. Digitale Geschäftsmodelle stellen etablierte Branchen wie die Versicherungs- und Automobilindustrie vor Mammut-Herausforderungen. Auch die Beschäftigungsmodelle werden immer  flexibler. Von Home-Office über Sabbatical, über Job-Sharing bis zum Arbeiten als digitaler Nomade: Vieles ist möglich.

Jobprofile ändern sich. Traditionelle Berufe verschwinden fast ganz von der Bildfläche und neue Berufsbilder entstehen. Derzeit sind Kompetenzprofile immer noch bedeutsam und sind wichtig für die Besetzung eines Jobs. Doch auch das ändert sich derzeit radikal. Es geht immer stärker in Richtung „Was sind deine Potenziale und Stärken?“

 

Fazit

Warte nicht, bis du vor die Tür gesetzt wirst. Es macht einfach Sinn, sich permanent mit der Entwicklung im Job auseinander zu setzen. Wohin geht die Reise in deiner Branche? Passt die aktuelle Arbeit noch zu dir und was willst du wirklich? Wenn du noch die Wahl hast, ist es viel einfacher, sich neue Perspektiven zu erarbeiten, Jobalternativen zu finden, als wenn klar ist, dass du den Betrieb verlassen musst. Dann kommen Gefühle mit ins Spiel und du kannst kaum Gedanken entspannt und neutral durchspielen.

Deshalb: Komm in die Gänge und nimm deine berufliche Zukunft selbst in die Hand!


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