6 TOP-Fähigkeiten eines Möglich-Machers

Ich will nicht „dienen“.

Aber ich will ein Möglich-Macher für mein Team sein.

Den kleinen aber feinen Unterschied, den es für mich bedeutet, habe ich in meinem letzten Blogbeitrag „Die Führungskraft als Dienstleister“ bereits geschildert.

Mein ganz persönlicher Lösungsansatz hilft mir als gestandene Führungskraft, die richtige innere Haltung einzunehmen,  für die neuen Anforderungen an moderne Führung.

Für meine neue Führungsrolle (n) .

Nachdem ich mich innerlich nicht mehr verbiegen muss, kann ich auch viel offener  und authentischer den nächsten Schritt gehen,  die neuen Führungsherausforderungen annehmen:

Dazu gehörten neue Führungstechniken, Tools, Kommunikationskompetenzen.

Es ist also ein ganz bewusst neues Learning, dem ich mich stelle.

 

Mich erinnert das an mein kleines Hobby: Gleitschirmfliegen

Gleitschirmfliegen

 

Ich fliege nicht regelmäßig Gleitschirm.

Daher schließe ich mich gerne einer Flugschule an, wenn diese in Italien, Österreich oder wo auch immer eine Flugreise anbietet.

Ich kann mir sicher sein: die Fluglehrer haben während der Start-, Flug- und Landephase ein gutes Auge auf mich. Es steht ein Fluglehrer am Startplatz und einer am Landeplatz. Fliegen muss ich aber selber.

Da ich schon viele Grundlagen habe und gerne in den Bergen fliege, lassen sie mich innerhalb der definierten Rahmenbedingungen einfach fliegen.

Manchmal bekomme ich über Funk eine Korrekturanweisung, manchmal höre ich aber auch gar nichts.

Was es mir bringt?

Ich mache eigene Erfahrungen. Ich spüre unmittelbar die Konsequenzen meiner Handlung und lerne mich in ganz unterschiedlichen Situationen viel besser kennen und einschätzen.

Erfahrungswissen

 

Was mir bis dato gar nicht bewusst war ist, dass die Fluglehrer  eine moderne Form des Führens ausüben, obwohl sie wirklich viele Vorschriften, Gesetze und interne Rahmenbedingungen während des Schulbetriebs beachten müssen.

Sie fördern stark das Erfahrungswissen jedes einzelnen Gleitschirmpiloten und lassen innerhalb der Fliegerzeit das Team zusammen arbeiten und miteinander wachsen.

Sie sind Möglichmacher!

Welche Fähigkeiten haben diese  Möglichmacher?

 

6 TOP-Fähigkeiten eines Möglichmachers
Sie sind Leiter
  • Sie sollen die Flugschüler zum Ziel führen und der Gesamtgruppe ein gutes Flugerlebnis ermöglichen. Dazu braucht man neben dem klaren Ziel auch Methoden und Wege, klare Erklärungen und manchmal sehr individuelle Ansprachen.
Sie sind Verantwortlicher
  • Sie passen auf, dass die Rahmenbedingungen und das Zeitmanagement eingehalten werden, kein Teammitglied zu kurz kommt, die Ziele im Fokus stehen. Und manchmal müssen Sie auch Konflikte klären, wenn es unter den Gruppenmitgliedern nicht so reibungslos läuft.
Sie sind Partner
  • Sie sind bereits im Vorfeld einer Flugreise ein zuverlässiger Partner, zum Beispiel wenn es um meine Flugausrüstung geht oder meine Reiseplanung geht. Sie haben fachlich Einiges drauf und wissen wovon Sie sprechen, wenn ich Sie um Rat frage. Sie sind aber auch Partner gegenüber den Ausrüstern, der Fluganlage oder dem Hotel.
Sie sind Motivator
  • Sie nehmen jeden Menschen wie er ist und unterstützen ihn beim Fliegen, egal ob einen 80- jährigen fitten Flieger oder eine ängstliche Person. Sie geben Impulse, unterstreichen die Stärken deines bisherigen Könnens, beruhigen und vermitteln Begeisterung. Sie vertrauen auf die gesamte Gruppe, da sie Teil des Spirits beim Fliegen ist.
Sie sind Planer
  • Sie planen gekonnt und souverän diese Reiseveranstaltung. Der Ablauf, die Methoden und Wünsche werden auf die Bedürfnisse der Gruppe abgestimmt. Dabei spielt sicher auch die körperliche und mentale Fitness eine Rolle.
Sie sind Ermöglicher
  • Alle Gruppenteilnehmer sollen ihr persönliches Highlight erhalten und eine unvergessliche Reise erleben. Die große Herausforderung ist es, alle sprichwörtlich „unter einem Hut“ zu bekommen. Teilnehmern in ihren unterschiedlichen Kompetenzen gleiche Chancen zu gewähren, ist eine große Aufgabe. Und natürlich das Beste aus der Gruppe herauszuholen. Denn Gleitschirmfliegen macht der Pilot zwar alleine, aber damit alles zusammen passt, brauchst du Begleiter, Ermöglicher, Menschen, die ein gutes Auge auf dich haben.

 

In der Fachzeitschrift  Training aktuell/Juli 2016 habe ich diese Begriffe in einem interessanten Artikel zur „Rolle eines Faciliators“ gelesen.

Weg von reinem Wissensinput.

Hin zum kreativen Mindset, zum Ausprobieren, zum Freiraum, um Erfahrungen zu sammeln.

Um einfach mal zu machen!

Warum werden Möglichmacher immer wichtiger?

Sie definieren nicht das Ziel, sondern ihre Aufgabe ist es, den Weg gangbar zu machen.

Also die Art und Weise, wie das Ziel erreicht werden kann. Entscheidungen, die es braucht und was dafür nötig ist.

Die Kernkompetenz eines Möglichmachers ist es, je nach Aufgabe und Situation die entsprechende Rolle einzunehmen.

Für diese Aufgabe braucht man keine Führungskraft, die vorweg marschiert.

Man braucht vielmehr eine Führungskraft, die Mitarbeiter, andere Teams miteinbezieht.

Möglichmacher begleiten den Entscheidungsprozess. Sie treffen die Entscheidungen nicht in weiser Voraussicht selber.

Sie stärken die Selbstverantwortung und geben Vertrauen in das Team.

Und sie können damit umgehen, dass ihre Rollen manchmal sehr widersprüchlich sind und immer wieder aufs Neue austaxiert werden müssen.

Möglichmaer

 

Was zeichnet  eine moderne Führungskraft aus, was muss sie können?

  • Sie hat den Blick stärker auf der Metaebene und denkt in Prozessen, statt sich in detaillierten Controllinglisten zu vergraben. Sie stellt Fragen und hört aktiv zu, statt Antworten zu geben. Oder die Richtung zu diktieren.
  • Sie nimmt das Ziel ernst und ist gut vorbereitet. So dass der unvorhersehbare Weg trotz Hindernisse gangbar gemacht werden kann. Die Führungskraft übernimmt nicht unmittelbar die Rolle des Entscheiders, sondern vertraut auf den Lösungs- und Entscheidungsprozess des Teams.
  • Eine moderne Führungskraft, ein Möglichmacher besitzt Empathie und fundierte Kenntnis in dynamischen Prozessen. Insbesondere in Teamprozessen.
  • Sie begegnet Menschen auf Augenhöhe und ist bereit, sie aktiv in Ideen, Prozessen und Entscheidungen mit einzubinden und einzubeziehen.
  • Sie kann das Feedback eines Teams, einer Gruppe zu bestimmten Themen  sowie zum  Wissen abrufen und stellt die eigene Meinung und Einstellung nicht über die Rückmeldungen des Teams.
  • Sie ist nicht parteiisch. Egal in welche Richtung. Und behält einen Überblick über alles. D.h. die Betrachtung passiert weniger im Detail und viel stärker von der Metaebene, aus der Vogelperspektive.
  • Sie kommt auf den Punkt. Sie kann Projektschritte, Prozesse gut zusammenfassen und eine klare Sicht auf die Dinge geben. Dabei ist der Blickwinkel nicht nur einseitig auf einen Prozess fokussiert, sondern die moderne Führungskraft schaut über den Tellerrand. Sie bringt neue Lösungsansätze ein und stellt Verbindungen her.
  • Sie verfügt über einen vollen Methodenkoffer und Tools, die in ganz unterschiedlichen Situationen für Interventionen, Brainstorming, Komplexitätsreduktion o.ä. angewendet werden können.

 

In diesem breiten Rollenbild liegt die Herausforderung für zukünftiges Führen.

Es geht also nicht mehr nur um ein Mitarbeiterjahresgespräch, über Delegation und Controlling.

Ein Möglichmacher muss an den richtigen Stellen den Prozessen im Team vertrauen und den Mitarbeiter  oder einen  Projektteam, z.B. im Kundenprozess, seinen Weg gehen lassen. Gleichzeitig muss er bei Bedarf eingreifen und unterstützen.

Also, machen wir es möglich!

Herzliche Grüße, Stefanie Meise

 

 

 


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